Kreativ

Auftritt eines Chors
Chorfestival 2024 in Duisburg, vorne am Piano: Ella Verenina-Kämper sel. A.

Kreatives Ehrenamt

Israelischer Volkstanz
Der Tanz ist für viele Gemeindemitglieder ein Medium, um jüdische Traditionen zu leben und weiterzugeben. Die Seminarreihe fördert den Aufbau und die Aktivitäten von Tanzgruppen in jüdischen Gemeinden und basiert auf der Tradition des jüdisch-israelischen Volkstanzes mit seinem breiten Repertoire und multikulturellen Einflüssen. Die Veranstaltungen richten sich entweder an Gemeindemitglieder, die in ihrer Gemeinde eine Tanzgruppe aufbauen wollen oder Fortgeschrittene, die das Repertoire ihrer Gruppe erweitern möchten. Inhalte: Wiederholung erlernter Tänze, neue Tänze und Lieder, Vermittlung von Lehrmethoden und Choreographien sowie Vorträge zu jüdischen Themen. Diese Seminare sind gleichzeitig eine multiplikatorische Schulung, um andere Gemeindemitglieder zu motivieren und ihre Begeisterung für gemeinsames Tanzen zu wecken. 

Kontakt: Larissa Karwin

Chor und Gesang
Die Fortbildung richtet sich an Leiter:innen von Chören in jüdischen Gemeinden sowie an interessierte Gemeindemitglieder, die in ihrer Gemeinde einen Chor aufbauen oder erweitern wollen. Im Fokus des Programms steht die Ausweitung des Repertoires, die Gestaltung der Gesangprogramme sowie praktische Tipps für (auch angehende) Chorleiter:innen. Darüber hinaus gibt es Raum für neue Anregungen, Kontakt und Erfahrungsaustausch.  

Kontakt: Yevgenia Freifeld

 

Chorseminar im Max-Willner-Heim 

Bericht von Marcel Kopito, November 2025   

Vom 17. bis 20. November 2025 fand im Max-Willner-Heim in Bad Sobernheim das Seminar für Chorleiter:innen in jüdischen Gemeinden statt. Unter der Leitung von Ekaterina Margolin „Katia“, Chorleiterin in der Synagogengemeinde Köln und des V.I.P. Chors in Köln waren Teilnehmende aus ganz Deutschland zusammengekommen. 

Zu Beginn erinnerte Yevgenia Freifeld, Programmleiterin der ZWST, an Ella Verenina-Kämper sel. A., die über Jahrzehnte diese Fortbildung geleitet hat und letzten Herbst verstorben ist. Ein kurzer Film, zusammengeschnitten aus den Bildern und Videos früherer Seminare und des Chorfestivals in Duisburg am 09. September 2024, von Yevgenia Freifeld liebevoll zusammengestellt, hob Ellas herausragenden Leistungen eindrucksvoll hervor.

In den folgenden Tagen gelang es Ekaterina Margolin, die Gruppe von erfahrenen Dirigent:innen, Komponist:innen, Klavierspieler:innen und Sänger:innen mit ihrem Elan und ihrer Disziplin für anspruchsvolle Übungen zu begeistern.

Alle Teilnehmenden erhielten eine Mappe mit Noten von vorwiegend hebräischen Liedern als Grundlage für die Gesangsübungen. „Ziel des gemeinsamen Singens ist es, ein besseres Gefühl für die Schwierigkeiten des Chorsingens zu bekommen,“ so Katia. Mit eigenen Orchestrierungen ließ sie einfache Lieder wie „Ose schalom bimromav“ und „Eretz Sawat Chalav“ in erfrischend neuer Fassung erklingen. Großes Interesse fand die Vorstellung digitaler Anwendungen, zum Beispiel für Online-Chorproben, Erstellung von Arrangements und die Digitalisierung von Audioaufnahmen für Chorproben.

Musikalische Auflockerungsübungen ergänzten das Programm, auch als Anregung für den eigenen Chor. Katias unermüdliche Energie war ansteckend – ein Teilnehmer verlieh ihr daher den Titel : „Miss 1000 Volt“.

Eine gern angenommene Abwechslung nach den Gesangsübungen und eine  Alternative zu einem Spaziergang bei nasskaltem Wetter, war der Malkurs mit dem Kunstlehrer Vladimir Nikolski (Karlsruhe). Hier entdeckten einige ihre Begeisterung für das Malen und den Wunsch, dieses Talent weiterzuentwickeln.

Wie schon bei vorjährigen Chorseminaren hatten sich zum abschließenden „Gala-Abend“ einige Freiwillige mit ihren Auftritten angemeldet. Zu diesem festlichen Abend konnten auch die Teilnehmenden des parallel laufenden Seminars für Sozialarbeiter:innen begrüßt werden.  

„In Erinnerung an Ella Verenina-Kämper beginnen wir mit dem Lied 'Eli, Eli' unter der Leitung von Katia Margolin“, so Yevgenia Freifeld bei der Vorstellung des Abendprogramms. Das gefühlvoll vorgetragene Lied berührte alle im Raum und war der größte Lohn für die anstrengenden Proben der vergangenen Tage. Die weiteren musikalischen Darbietungen von Liedern auf Jiddisch, Russisch und Deutsch ernteten ebenfalls großen Beifall.  

Eric Roitstein, Ilya Rivin und Anatoli Purnik überraschten mit einem spannenden Musik-Quiz von internationalen Filmen, hier wurde erstaunliches Wissen unter Beweis gestellt. Während einige Seminarteilnehmende den Abend mit Discomusik und Tanz beendeten, trafen sich unsere Chorist:innen zu einer Jam Session. Unter musikalischer Begleitung von Dimitry Braudo (Bamberg), Vladimir Zaltsman (Darmstadt) und Gennady Tsypin (Hamburg) endete der Abend mit Gesangs- und Tanzeinlagen, wobei sich alle gegenseitig anfeuerten.

Als besonderen Ausblick kündigten Yevgenia Freifeld und Katia Margolin das Chorfestival in Mannheim am 21. Juni 2026 an und informierten über die Modalitäten der Teilnahme und des Programms. Marcel Kopito (Weinheim), Seminarteilnehmer 

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