Humanitäre Hilfe

Engagement in der Flüchtlingshilfe
Schutz und Traumabewältigung für Kinder mit Fluchthintergrund, hier: Thessaloniki

Humanitäre Hilfe

Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“

Die ZWST ist seit 2014 Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft “. Hier bündeln 13 Mitgliedsorganisationen ihre Kräfte, führen im Falle weltweiter Katastrophen und Konflikte ihre Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um schneller helfen zu können und ihre Arbeit zu optimieren. Als erste jüdische Mitgliedsorganisation bereichert die ZWST das Hilfebündnis, ist über ihre Partnerorganisation IsraAID vor Ort präsent und trägt dazu bei, Spenden in direkte Hilfe umzusetzen.   

"Menschenrechte müssten endlich stärker in den Fokus der Europäischen Asyl- und Migrationspolitik rücken." (Aron Schuster, Direktor der ZWST)

Kooperation mit IsraAID Germany e.V.

Im Februar 2016 hat sich der Verein „IsraAID Germany“ in Berlin gegründet. Die Arbeit des Vereins wird getragen vom American Jewish Committee (AJC) und der ZWST. Zum Vorstand gehören: Deidre Berger (AJC), Maria Boettche (Zentrum Überleben), Aron Schuster (ZWST), Direktor: Gal Rachmann (IsraAID). Gemeinsam mit IsraAID Germany e.V. engagiert sich die ZWST im In- und Ausland, um die interkulturelle psychosoziale Betreuung, Integration und Partizipation von Geflüchteten zu verbessern. IsraAID Germany hat seine Wurzeln in der israelischen Hilfsorganisation IsraAID und kooperiert mit der ZWST auch auf internationaler Ebene, im Rahmen ihrer Mitgliedschaft bei "Aktion Deutschland Hilft" .

Hilfe in Griechenland


Protection Greece: Seit 2018 leistet IsraAID Germany in enger Kooperation mit der ZWST Unterstützung bei der Traumabewältigung und psychischen Stabilisierung von geflüchteten Menschen in Griechenland, mit einem Fokus auf besonders gefährdeten Gruppen. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine bilden auch ukrainische Geflüchtete in Griechenland eine Zielgruppe. Die psychosoziale Unterstützung erfolgt durch ein kunsttherapeutisches Angebot an folgenden Standorten: 
- Larissa (Schutzunterkunft für unbegleitete Minderjährige)
- Athen (Schutzunterkunft für unbegleitete Minderjährige, teils unabhängige Wohnungen für unbegleitete Minderjährige und ein Bildungszentrum für geflüchtete Kinder)
- Serres (Gemeinschaftszentrum in der Nähe eines Schutzlagers für Jesiden)
- Thessaloniki: (teils unabhängige Wohnungen für unbegleitete Minderjährige, ein Gemeinschaftszentrum für Geflüchtete, sowie eins für Frauen und eine Einrichtung zur Unterbringung von hochgefährdeten Geflüchteten aus Afghanistan.)
Weiterhin fokussiert IsraAID Germany die Kapazitätsstärkung von Menschen und Organisationen, die mit Geflüchteten arbeiten (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).  

Nothilfe und Katastrophenvorsorge in Griechenland
In Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation KEAN, einer NGO mit Fokus auf Jugendlichen und Geflüchteten sowie ehrenamtlichen Strukturen, wurden Maßnahmen ergriffen, um direkte Hilfe während und nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland zu gewährleisten. Das Projekt zielt darauf ab, die operative Kapazität von Freiwilligen-, Rettungs- und Feuerwehrgruppen in den betroffenen Gebieten von Rhodos, Attika, Evia und Messinia zu stärken. Dies wurde und wird erreicht durch die unmittelbare Bereitstellung der notwendigen Feuerwehrausrüstung während der Feuergefahrperiode. Weiterhin werden professionelle Schulungen in den Bereichen Brandbekämpfungsmethoden, Rettungstechniken, Erste-Hilfe-Maßnahmen und psychologische Unterstützung durchgeführt. (Projektlaufzeit Juli 2023 bis Ende 2024, gefördert von Aktion Deutschland Hilft)
Nach den schweren Überschwemmungen in Zentralgriechenland leistete IsraAID Germany Hilfe, in Kooperation mit der griechischen Hilfsorganisation Solidarity Now.  Diese Aktion wurde im Rahmen des Projekts für Nothilfe und Katastrophenvorsorge in Griechenland durchgeführt. 

Hilfe und Training nach Vulkanausbruch auf La Palma 


Zwei Menschen schauen in die Ferne über Felder
Copyright: IsraAID Germany e.V.
 

Seit dem 15.02.2022 unterstützen IsraAID Germany e. V. und die ZWST betroffene Kinder und Jugendliche dabei, die Folgen des Vulkanausbruchs auf La Palma vom 19. September 2021 zu verarbeiten. Der Ausbruch zerstörte die Lebensgrundlage vieler, in der Region lebender Menschen. Vor allem die Kinder dieser Gemeinden mussten sich an ein neues soziales Umfeld gewöhnen. Eltern und Lehrer:innen konnten sie in dieser Zeit nur begrenzt unterstützen, da sie selbst einen Modus finden mussten, mit den Belastungen der Katastrophe umzugehen. Das Hilfsprojekt zielt darauf ab, die Kinder dabei zu unterstützen, die  traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten,  sich in ihrer neuen Situation zurechtzufinden und besser auf mögliche Katastrophen vorbereitet zu sein. Dazu gehören Schulungen zur psychosozialen Unterstützung als Kapazitätsaufbau für lokale Dienstleister sowie Kunsttherapie und pädagogische Theaterworkshops für Kinder und Jugendliche. Ein Ziel des Projektes ist auch die „Katastrophen-Vorsorge“: Die Trainings für das pädagogische Personal zielen darauf ab, im Falle zukünftiger Naturkatastrophen besser mit den emotionalen Konsequenzen ihrer Schüler:innen umgehen zu können und diese zu stärken (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).

Psychosoziale Unterstützung nach der Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz


Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat in NRW und Rheinland-Pfalz große Zerstörung hinterlassen. Während die Phase der Akuthilfe abgeschlossen ist, besteht bei der betroffenen Bevölkerung nach wie vor ein hoher Bedarf an Angeboten zur Förderung der Rehabilitation. Auch zu Beginn des Jahres 2023 wurden noch erhebliche Potenziale identifiziert, den weiterhin existierenden Herausforderungen durch psychosoziale Unterstützung sowie soziale und kunsttherapeutische Projekte im Bereich Empowerment zu begegnen. Die Aktivitäten zum Ende der Projektlaufzeit 2023 zielten darauf ab, die bisherigen Erfolge zu verankern und an lokale Strukturen weiterzuvermitteln, um einen nachhaltigen Projekterfolg zu gewährleisten  (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).

ZWST finanziert 10 „Tiny Houses“ für Betroffene der Flutkatastrophe in Kall, Nordrhein-Westfalen


Tiny House
Copyright: Gemeindeverwaltung Kall
 

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland finanziert aus Spendenmitteln der Aktion Deutschland Hilft 10 Mobilheime für Betroffene der Flutkatastrophe in der Gemeinde Kall in Nordrhein-Westfalen.  Die Häuser bieten den am härtesten Betroffenen der Gemeinde Kall Schutz. Aus dem Spendenertrag von 1.000.000 € können zehn Mobilheime durch die Gemeinde Kall unterhalten werden.

Vollständige Pressemitteilung

Weitere Projekte in der Flüchtlingshilfe


Im Projekt „Brückenbau“ engagiert sich die ZWST gemeinsam mit IsraAID Germany e.V. in Frankfurt/M., Hattingen, Bochum und Potsdam durch interkulturelle psychosoziale Unterstützung sowie Integrations- und Partizipationsarbeit für Geflüchtete. Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Frauen, Kindern, Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt und weiteren vulnerablen Personengruppen (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration). 

Projekt Navigation Berlin: In diesem Projekt in Kooperation mit IsraAID Germany e.V. werden Potenziale von engagierten Geflüchteten genutzt, um mit sozialen Hilfsaktionen gezielt neu ankommende Geflüchtete zu unterstützen. Die Teilnehmenden des Projektes planen Alumni und setzen zusätzlich interkulturelle Community-Events um. Ein zentrales Ziel besteht darin, Brücken zwischen Geflüchteten untereinander und der deutschen Gesellschaft zu schlagen. Zudem bietet das Projekt kunsttherapeutische Angebote, die demokratische Werte transportieren.  Austausch, Beratung und Schulungen mit den Mitarbeitenden der Unterkünfte stärken die Ressourcen und ermöglichen eine stabile Versorgung der Teilnehmenden (gefördert vom BMFSFJ). 

Das Projekt Horizont International ermöglicht Geflüchteten, anderen Menschen in humanitären Notsituationen zu helfen. Dafür durchlaufen Gruppen von Geflüchteten einen Trainings- und Empowermentprozess, um mit Unterstützung von IsraAID Germany e.V. humanitäre Hilfe dort leisten zu können, wo sie am meisten gebraucht wird. Das Projekt hat zwei Hauptziele: Es stärkt die Selbstwirksamkeit der teilnehmenden Geflüchteten und macht sie zu Vorbildern für Empowerment und Agency. Gleichzeitig unterstützen sie Menschen in Not weltweit und sensibilisieren für die Methodik des Projektkonzepts (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).

Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft unterstützen SOS HUMANITY: 
Von 2019 bis Ende 2021 war die europäische Seenotrettungsorganisation SOS MEDITERRANEE mit ihrem Rettungsschiff 'Ocean Viking' im Einsatz zur Rettung von Schiffsbrüchigen im zentralen Mittelmeer. Seit dem 1. Januar 2022 setzt SOS HUMANITY – SOS MEDITERRANEE Deutschland e.V. unter einem neuen Verbandsnamen ihre Arbeit fort: Die zivile Seenotrettung mit ihrem Rettungsschiff 'Humanity 1': "Mit der Humanity 1 wollen wir noch mehr Menschen retten. Neben dem Retten auf See zeigen wir die Konsequenzen der menschenverachtenden Abschottungspolitik der EU auf. Unser Rettungsschiff und unsere Arbeit auf See und an Land werden über Spenden aus der Zivilgesellschaft finanziert. Unser Name SOS Humanity ist Kompass, Mahnung und Aufforderung zugleich: Leben retten ist Pflicht – auch im Mittelmeer!" 
Aktuelle Pressemitteilung hier
Als Mitgliedsorganisation des Hilfebündnisses Aktion Deutschland Hilft unterstützt die ZWST den Einsatz von SOS Humanity. 


„'Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt'. Dieses Zitat aus dem Talmud bildet ein Leitmotiv unseres Handelns. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie tausende von Menschen im Mittelmeer ertrinken. Die ZWST sieht Seenotrettung als völkerrechtliche Pflicht.“
(Aron Schuster, Direktor der ZWST)