„Schirim Lekulam - Lieder für alle“

„Schirim Lekulam - Lieder für alle“

Ein Chor in Aktion

Chorfestival in der Jüdischen Gemeinde Duisburg

Unter dem Motto „Schirim Lekulam – Lieder für Alle“ kamen am Sonntag, den 08. September 170 Teilnehmende zum Chorfestival 2024 in der Jüdischen Gemeinde Duisburg zusammen. 12 Chöre waren aus den jüdischen Gemeinden in Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Dortmund, Erfurt, Hamburg, Köln, Mannheim, Potsdam und Wuppertal angereist.  Die sorgfältige Personenkontrolle durch das Sicherheitspersonal der Gemeinde verdeutlichte die gestiegene Gefährdungslage nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023. Jegliche Sorgen fielen jedoch ab, als wir im Foyer von den Klängen eines Saxophonisten begrüßt wurden, zu denen ein festlich gekleidetes Paar Tanzfiguren hinlegte.
Aron Schuster (Direktor der ZWST), Ilya Daboosh (Leiter des Sozialreferates) und Yevgenia Freifeld (Leiterin des Fachbereichs jüdische Zuwanderung, Koordinatorin des Chorfestivals) dankten den Teilnehmenden für ihre aktive Vorbereitung und der Duisburger Gemeinde für ihre Gastfreundschaft und Organisation.
  
ZWST-Direktor Aron Schuster hob die Bedeutung der Chöre in den Gemeinden hervor: „Sie sind nicht nur ein Ort des gemeinsamen Singens, sondern haben eine zentrale Funktion. Sie geben den Menschen das Gefühl, dass sie zu einer Gemeinschaft gehören. Weil so viele Menschen in unseren Gemeinden zu uns gekommen sind, weil Chöre ein wunderbares Werkzeug sind, um Menschen zu integrieren und eine jüdische Gemeinde nur gut funktioniert, wenn sie eine Gemeinschaft bildet, die zusammenwirkt. Ich glaube, dass unsere Chöre beispielhaft für eine erfolgreiche Integration sind.“  Mit Verweis auf die Auswirkungen des 7. Oktobers betonte er: „Wir alle sind in unserem jüdischen Alltag mit Antisemitismus konfrontiert, aber es liegt in der DNA unseres Volkes, aus schwierigen Situationen Kraft zu schöpfen. So feiern wir heute diesen wunderbaren Tag, indem wir das Leben feiern, miteinander singen, tanzen und diese Freude zurück in unsere Gemeinden tragen“. 
Dmitrij Yegudin, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Duisburg dankte der ZWST für die Wahl einer mittelgroßen Gemeinde als Austragungsort und hieß alle Teilnehmden herzlich willkommen.  

Die Mitgestalterin des musikalischen Programms, die professionelle Chordirigentin Rokella Verenina-Kämper aus Wuppertal stimmte zunächst alle mit Lockerungsübungen der Stimmbänder ein. Mit seinem Akkordeon animierte Elik Roitstein aus Baden-Baden den gesamten Saal zum Mitsingen, bevor jeder Chor mit hebräischen Liedern und unter dem Applaus der Teilnehmenden sein musikalisches Talent präsentierte. Neben dem Gesang sorgte die Tanzgruppe Tikwatejnu aus Wuppertal für Begeisterung und die gemeinsame Freude am Singen führte spontan zu gemeinsamen Tänzen. Diese Harmonie und die starke Gemeinschaft zeigten, wie viel den Menschen der Austausch und das Zusammensein bedeuten. Nach der Verleihung von Urkunden und Pokalen durch Ilya Daboosh sangen alle gemeinsam die „Hatikwa“. Es wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben. Marcel Kopito, Jüdische Gemeinde Mannheim, Weinheim