100 Jahre ZWST
100 Jahre im Dienst jüdischer Wohlfahrt
Am 09. September 1917 wurde die ZWST unter dem damaligen Namen „Zentralwohlfahrtstelle der deutschen Juden“ in Berlin gegründet, um als Dachverband die vielfältigen sozialen Einrichtungen und Wohlfahrtsorganisationen zu koordinieren. Nach ihrer Zerschlagung während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die ZWST 1951, unter ihrem heutigen Namen „Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland“ wiedergegründet. Bis zum heutigen Tag vertritt die ZWST jüdische Gemeinden auf dem Gesamtgebiet der Wohlfahrtspflege gemäß ihrem Leitbild „Zedaka“.
Im Jahr 2017 hat die ZWST ihr 100-jähriges Jubiläum begangen. Dieses große Jubiläum unterstreicht die lange Tradition jüdischer Wohlfahrtsarbeit in Deutschland, die ihre Wurzeln bereits im 17. Jahrhundert hat. Die Geschichte der jüdischen Wohlfahrtspflege ist vor allem im 20. Jahrhundert eine diskontinuierliche Geschichte. Trotz tiefer Einschnitte und Brüche gelang es der ZWST in den letzten 100 Jahren immer wieder, sich auf neue Einwanderungswellen einzustellen und sich nach der Zerschlagung während der Shoa wieder komplett neu aufzustellen.
Im Rahmen dieses Jubiläums wurde eine Wanderausstellung konzipiert, ein Dokumentarfilm gedreht und neue Publikationen sind entstanden.
Wanderausstellung
Die Wanderausstellung will an die maßgeblichen Gründerinnen und Gründer erinnern und die gesamte Entwicklung der ZWST — in guten und schlechten Zeiten — anhand der Biographien von 33 Schlüsselpersonen bis in die Gegenwart hinein beleuchten. Jene Personen haben durch ihre Kompetenz und ihr Engagement die jüdische Wohlfahrtspflege zu einem professionellen und modernen Repräsentanten der Sozialen Arbeit in Deutschland gemacht.
Bei Interesse an der Wanderausstellung wenden Sie sich bitte an:
oeffentlichkeitsarbeit@zwst.org
Auch als Broschüre erhältlich (64 S.)
Dokumentarfilm "Das Gewissen ruft"
Der von Martin Höcker gedrehte Film nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch die wechselhafte Geschichte der ZWST. Der erste Teil des Films schildert die Entstehung der ZWST unter dem Dach ihres Leitbildes „Zedaka“. Thematisiert wird die Zwangsauflösung der ZWST während der NS-Diktatur. Persönlichkeiten, die die ZWST in der Nachkriegszeit geprägt haben, zeigen dem Zuschauer aus ihrer Sicht, wie sie den Herausforderungen ihrer Zeit begegneten. Im zweiten Teil veranschaulicht der Film die einschneidenden Veränderungen durch die Zuwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in den letzten 27 Jahren und skizziert gegenwärtige und zukünftige Schwerpunkte. Diese reichen von der Professionalisierung der Sozialarbeit, der Bildungsarbeit im Bereich der Antisemitismusprävention, über die Nachwuchsförderung im Bereich der Jugendarbeit bis hin zu einem breiten integrativen und interkulturellen Angebot in verschiedenen Einrichtungen der ZWST.
Das Gewissen ruft - 10 Minuten Version