"Wohin ich immer reise"

"Wohin ich immer reise"

Gruppenfoto Ausstellungseröffnung

Ausstellung des Treffpunktes für Shoah-Überlebende in Frankfurt/M. 

Vom 01. bis 12. Februar 2023 zeigte das „Atelier im Treffpunkt für  Überlebende der Shoah und ihre  Familien“ beeindruckende und berührende Werke der Künstlerinnen und Künstler im Rahmen einer erstmalig öffentlichen Ausstellung. Knapp 800 Personen besuchten die Ausstellung, die auf Einladung der Stadt Frankfurt in den Römerhallen gezeigt wurde.
Das seit 2017 bestehende Atelier wird von der Frankfurter Künstlerin Aviva Kaminer geleitet. Der Treffpunkt für Überlebende der Shoah und ihre Angehörigen in Trägerschaft der ZWST ist ein geschützter Raum in Frankfurt für Unterstützung, psychosoziale Begleitung, und Selbstentfaltung von Shoah-Überlebenden, ihren Familien und Angehörigen.

Vernissage am 01. Februar
Nach einem Presse-Rundgang mit Aviva Kaminer, Esther Petri-Adiel, Leiterin des Treffpunktes und Aron Schuster, Direktor der ZWST, läutete die musikalische Begleitung Elischa Kaminers die Vernissage offiziell ein. 
Aron Schuster betonte in seinem Begrüßungswort an die Anwesenden, dass sich das Angebot des Treffpunktes verändere, ebenso wie die Zielgruppe. Auch die sogenannte 2. Generation werde älter und sie beschäftige das, was durch das Erleben und Überleben der Eltern in ihr eigenes Leben getragen wurde. Die ZWST, als soziale Vertreterin vulnerabler Gruppen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft, werde sich dieser Herausforderung und Aufgabe auch weiterhin annehmen. Die Ausstellung „Wohin ich immer reise“ sei ein Versuch, dem Bedarf derartiger Unterstützungsangebote mehr Sichtbarkeit zu verleihen.

Gebrochene Biografien – aber auch Zeugnisse von Freude, Liebe und Zuversicht: Die Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Nargess Eskandari-Grünberg, betonte in ihrer Ansprache, dass die Zeichnungen und Malereien der Shoah-Überlebenden ihre gebrochenen Biografien aufzeigten, jedoch nicht darauf reduziert werden könnten. Sie seien ebenso Zeugnisse von Freude, Liebe, Zuversicht und Zärtlichkeit. Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt hob in seiner Rede hervor, dass das Atelier den Künstlerinnen und Künstlern den Raum biete, Dinge auszudrücken, die sie mit dem Mittel der Sprache nicht ausdrücken könnten. Abschließend eröffnete Aviva Kaminer die Ausstellung mit den Worten, dass diese den Shoah-Überlebenden und ihren Angehörigen die Möglichkeit böte, nicht mehr nur als Erinnerungsträger an die Shoah gesehen zu werden, sondern selbstbestimmt zu zeigen, wie sie die Welt wahrnehmen. 

Ein besonderer Wunsch der acht Künstlerinnen und Künstler war es, Schulklassen in der Ausstellung zu empfangen: Über 400 Schülerinnen und Schüler aus 14 Frankfurter Schulen hatten die Möglichkeit, an einem  gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Frankfurt gestalteten Workshop teilzunehmen. Sie erhielten so einen besonderen Einblick in die von Aviva Kaminer speziell für das Atelier entwickelte Arbeitsweise.

Die ZWST dankt allen Förderern und Unterstützern für das großartige Gelingen dieser besonderen Ausstellung, insbesondere der Stadt Frankfurt, der Alfred Landecker Foundation, der Stiftung EVZ , der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt/M. (VGF).