Cybersecurity und Umgang mit Desinformation und Propaganda

Cybersecurity und Umgang mit Desinformation und Propaganda

Cybersecurity und Umgang mit Desinformation und Propaganda Grafik

Schon lange werden bei Terror, Kriegen und kriegerischen Konflikten Propaganda und Desinformation als Waffe und Teil der psychologischen Kriegsführung eingesetzt. Ziele solcher Kampagnen sind oft Versuche die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken und Verunsicherung und Schmerz hervorzurufen. Kriege finden heutzutage verstärkt auch im Cyberraum statt. Auch antisemitische Inhalte verbreiten sich gerade mit enormer Geschwindigkeit. Deswegen ist es wichtig, jetzt besonders vorsichtig zu sein. 

Achtet darauf, welche Apps Ihr herunterladet: In der Vergangenheit hat Hamas manipulierte Apps in den Umlauf gebracht, um Informationen von Israelis zu erlangen (beispielsweise Dating Apps oder Red Alert) oder Falschinformationen zu streuen. Ladet nur Apps herunter, die euch bekannt und vertrauenswürdig sind. 

Teilt private Informationen nur mit Personen, denen ihr vertraut: Hamas hat in der Vergangenheit versucht, die Handys von israelischen Soldaten zu hacken. Es gibt verschiedene Meldungen, dass Hamas die Handys von entführten Menschen genutzt haben soll. In der Pandemie wurden gezielt Zoom-Räume von Jüdinnen*Juden infiltriert. Achtet darauf, dass Ihr private Informationen nur mit den Menschen teilt, denen ihr vertraut.  

Sichert eure Social Media Profile: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das eigene Social Media Profil sicherer vor Hacks zu machen:  

  • Ändert eure Passwörter regelmäßig. 

  • Nutzt Passwort Manager und nutzt nicht überall die gleichen Passwörter. So wurden vermutlich die Accounts von einer Millionen Personen bei der Datenbank 23andMe für Hacker erreichbar. Hier kann man checken, ob Passwörter Teil von Leaks waren: https://haveibeenpwned.com/ 

  • Nutzt VPN und sichere Netzwerke 

  • Nutzt 2-Faktor-Authentifizierung. Gerade jetzt haben es Antisemiten oft auf jüdische oder solidarische Accounts abgesehen.  

  • Schaut euch die Privatsphäre-Einstellungen von euren Social Media und privaten Messengern an. Können andere eure Nummer sehen, eure Bilder? Ist einsehbar, wo ihr euch befindet?  

  • Seid vorsichtig bei Freundschaftsanfragen von Accounts, die ihr nicht kennt. Schaut darauf, wann die Accounts erstellt wurden. Seid vorsichtig bei neuen Accounts.  

Verbreitet nur qualifizierte und verifizierte Informationen: Gerade jetzt verbreiten sich gezielt gestreute Falschinformationen enorm schnell. Insbesondere die Plattform Twitter bzw. X wird von Desinformation durch die Hamas in einem Ausmaß geflutet, wie es vorher kaum gesehen wurde.  Aber auch andere Plattformen werden gezielt genutzt. Achtet auch dort darauf, dass Informationen z.B. auch von öffentlich-rechtlichen Medien, zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Journalist:innen bestätigt wurden, bevor ihr Informationen privater Accounts teilt. Außerdem werden Messenger-Dienste verwendet, um Fake-Hilferufe zu verbreiten. Leitet deshalb keine Nachrichten weiter, die bereits häufig weitergeleitet wurden oder deren Absender ihr nicht kennt.  

Achtet auf Eure psychische Gesundheit: Die Inhalte, die gerade über Social Media verbreitet werden, sind unglaublich grausam und niederschmetternd. Diese Bilder können bei Menschen dazu führen, dass sie psychische Traumata ausbilden. Hier finden sich einige Hinweise, wie sich die eigene Belastung reduzieren lässt: https://www.bellingcat.com/resources/how-tos/2018/10/18/prevent-identify-address-vicarious-trauma-conducting-open-source-investigations-middle-east/ 

Mit Unterstützung von Pia Lamberty (Sozialpsychologin und Co-Geschäftsführerin von CeMAS)

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