235 Freiwillige aus Deutschland und Israel waren seitdem dabei

235 Freiwillige aus Deutschland und Israel waren seitdem dabei

Eine Gruppe junger Menschen
Seminar für Outgoer und Incomer im Max-Willner-Heim (ZWST-Archiv 2017)

Wie bereichern die DIFD Volunteers ihre Einsatzstelle?

Sharon Cherki-Agour (Alyn Hospital Jerusalem): „Wir haben seit 30 Jahren Freiwillige am Alyn Hospital. Die Freiwilligen schaffen einen persönlichen Kontakt, Person zu Person, sie machen soziale Aktivitäten, und lernen, unsere Bewohner:innen auch außerhalb der Einrichtung zu betreuen. Und das verbessert ihre Lebensqualität enorm! Die Entscheidung für deutsche Freiwillige nach Israel zu kommen, vermittelt vor der Kulisse unserer Geschichte eine starke Botschaft.”

Eitan Levi (Jüdisches Museum München): „Ich bin selbst ein Produkt von Schüleraustausch. Nur durch solche Austauschformate können wir beide Gesellschaften näherbringen. Die Freiwilligen bringen sich selbst, ihre Kultur und Identität mit und geben unseren Schülerinnen und Schülern damit auch etwas von sich selbst mit.”

Wie hat dich deine Zeit als DIFD Volunteer geprägt? 

Liana Kotliar (DIFD Volunteer bei ALUT in Haifa): „Die Menschen, die hier leben, werden ´Chaverim` (Freunde) genannt. Als angehende Lehrerin und langjährige Madricha, habe ich normalerweise keine Schwierigkeiten, Kontakt herzustellen. Aber wenn ich aus der Reaktion nichts lesen kann, Verhaltensweisen nicht einschätzen kann und weder über Sprache, Gestik oder Berührung eine Verbindung herstellen kann, fiel mir diese erste Begegnung schwer. Doch Tag für Tag arbeite ich mehr und merke, dass ich plötzlich anfange, die Leute zu verstehen. Ich lerne von den Mitarbeitern - aber eben auch von den Chaverim. Natürlich gibt es schwierige Tage, an denen manche Bewohner nicht zur Ruhe kommen. Doch ich bin gerne hier und habe das Gefühl, einen wichtigen Beitrag zu leisten.” ZWST informiert, 4-2021 

Chantal (DIFD Volunteer bei ALUT in Haifa): „Es war ein Start ins komplett Ungewisse, mit dem Gedanken, 6 Monate außerhalb von Deutschland zu leben. Zu diesem Zeitpunkt war mein Englisch schrecklich und mein Hebräisch hat sich auf ‚Shalom‘ beschränkt. Vor dem Freiwilligendienst hatte ich neben der Schule mit Menschen mit Behinderung gearbeitet. Doch ich war zunächst sehr überfordert: eine neue Umgebung, neue Menschen, mit denen ich zusammenlebe bzw. auch arbeite, eine neue Sprache. Doch dank meiner wundervollen Mitbewohnerinnen habe ich mich schnell eingewöhnt. Der Freiwilligendienst ist für mich nicht nur eine Auslandserfahrung, er hat mir ein zweites Zuhause geschenkt und ich bin dankbar für alles, was ich lernen durfte und weitergeben kann.” ZWST informiert, 4-2022  (Chantal blieb 18 Monate)   

ALUT: The Israeli Society for Children and Adults with Autism

Wie kann der DIFD das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel stärken?   

Yaara (Jerusalem), leistete ihren dienst in der jüdischen Grundschule in Stuttgart: „Meine Mutter ist in meinem Alter von Deutschland nach Israel eingewandert, und die Verbindung zwischen den beiden Ländern hat mich schon immer interessiert. Daher habe ich mich entschieden, ein Jahr in Deutschland zu verbringen, um die jüdische Gemeinde kennenzulernen, die dazu beigetragen und geholfen hat, meine Familie nach Israel zu bringen.“ (ZWST informiert, 4-2021) 

Silvi Behm (Pädagogische Begleiterin und Mentorin des DIFD in Israel): „Die Freiwilligen erhalten während ihres Dienstes Seminare, durch die der Dienst auch pädagogisch begleitet wird. Für uns ist es wichtig, dass die Freiwilligen sowohl der israelischen wie auch deutschen Gesellschaft durch den Alltag in den Einrichtungen näherkommen, aber auch darüber hinaus so viel wie möglich mitnehmen.”