Humanitäre Hilfe

Junge Frau schaut auf Mutter mit Kind

Humanitäre Hilfe

Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“

Die ZWST ist seit 2014 Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft “. Hier bündeln 13 Mitgliedsorganisationen ihre Kräfte, führen im Falle weltweiter Katastrophen und Konflikte ihre Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um schneller helfen zu können und ihre Arbeit zu optimieren. Als erste jüdische Mitgliedsorganisation bereichert die ZWST das Hilfebündnis, ist über ihre Mitgliedsorganisation OlamAid e.V. vor Ort präsent und trägt dazu bei, Spenden in direkte Hilfe umzusetzen.   

"Menschenrechte müssten stärker in den Fokus der Europäischen Asyl- und Migrationspolitik rücken." (Aron Schuster, Direktor der ZWST)

Kooperation mit OlamAid e.V.  

Im Februar 2016 hat sich der Verein IsraAid Germany in Berlin gegründet. Im Rahmen seines Engagements als humanitäre Hilfsorganisation hat der Verein ein Rebranding durchgeführt: Seit dem 1. Juli 2024 tritt IsraAID Germany unter dem neuen Namen OlamAid e.V. auf.  Die Arbeit des Vereins wird getragen von der ZWST. Zum Vorstand gehören: Deidre Berger, Maria Boettche (Zentrum Überleben), Aron Schuster (ZWST), Direktor: Gal Rachmann (OlamAid). Gemeinsam mit OlamAid e.V. engagiert sich die ZWST im In- und Ausland, um die interkulturelle psychosoziale Betreuung, Integration und Partizipation von Geflüchteten zu verbessern. 

Hilfe in Griechenland


Protection Greece: Seit 2018 leistet OlamAid e.V. (bis Juni 2024 unter dem Namen IsraAid Germany e.V.)  in enger Kooperation mit der ZWST Unterstützung bei der Traumabewältigung und psychischen Stabilisierung von geflüchteten Menschen in Griechenland, mit einem Fokus auf besonders gefährdeten Gruppen. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine bilden auch ukrainische Geflüchtete in Griechenland eine Zielgruppe. Die psychosoziale Unterstützung erfolgt durch ein kunsttherapeutisches Angebot an folgenden Standorten: 
- Larissa (Schutzunterkunft für unbegleitete Minderjährige)
- Athen (Schutzunterkunft für unbegleitete Minderjährige, teils unabhängige Wohnungen für unbegleitete Minderjährige und ein Bildungszentrum für geflüchtete Kinder)
- Serres (Gemeinschaftszentrum in der Nähe eines Schutzlagers für Jesiden)
- Thessaloniki: (teils unabhängige Wohnungen für unbegleitete Minderjährige, ein Gemeinschaftszentrum für Geflüchtete, sowie eins für Frauen und eine Einrichtung zur Unterbringung von hochgefährdeten Geflüchteten aus Afghanistan.)
Weiterhin fokussiert der Verband die Kapazitätsstärkung von Menschen und Organisationen, die mit Geflüchteten arbeiten (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).  

Nothilfe und Katastrophenvorsorge in Griechenland
In Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation KEAN, einer NGO mit Fokus auf Jugendlichen und Geflüchteten sowie ehrenamtlichen Strukturen, wurden Maßnahmen ergriffen, um direkte Hilfe während und nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland zu gewährleisten. Das Projekt zielt darauf ab, die operative Kapazität von Freiwilligen-, Rettungs- und Feuerwehrgruppen in den betroffenen Gebieten von Rhodos, Attika, Evia und Messinia zu stärken. Dies wurde und wird erreicht durch die unmittelbare Bereitstellung der notwendigen Feuerwehrausrüstung während der Feuergefahrperiode. Weiterhin werden professionelle Schulungen in den Bereichen Brandbekämpfungsmethoden, Rettungstechniken, Erste-Hilfe-Maßnahmen und psychologische Unterstützung durchgeführt. (Projektlaufzeit Juli 2023 bis Ende 2024, gefördert von Aktion Deutschland Hilft)
Nach den schweren Überschwemmungen in Zentralgriechenland leistete OlamAid Hilfe, in Kooperation mit der griechischen Hilfsorganisation Solidarity Now.  Diese Aktion wurde im Rahmen des Projekts für Nothilfe und Katastrophenvorsorge in Griechenland durchgeführt. 

Medienupdate 20. August 2024
Schwere Waldbrände in der Nähe von Athen, Griechenland - OlamAid & ZWST leisten Hilfe vor Ort

In den vergangenen Tagen hat das schlimmste Waldbrandereignis des Jahres Griechenland erschüttert. Die Waldbrände, die am Sonntag, den 11. August 2024 bei Varnavas ausbrachen, wüteten mit rasender Geschwindigkeit in der Region Attika nahe der Hauptstadt Athen. Die verheerenden Brände haben bereits einer Frau das Leben gekostet, tausende Hektar Land zerstört und zahlreiche Menschen zur Flucht aus ihren Heimatorten gezwungen. Trotz einer leichten Beruhigung der Lage bleibt die Brandgefahr aufgrund der extremen Temperaturen hoch.
Seit 2023 führen OlamAid und die ZWST mit Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft ein Projekt zur Waldbrandprävention und -bewältigung an vier verschiedenen Orten in Griechenland durch, um die Kapazitäten der lokalen Gemeinden im Umgang mit Waldbränden zu stärken.

OlamAid’s Soforthilfe vor Ort
OlamAid hat, in Zusammenarbeit mit der ZWST und der lokalen Partnerorganisation KEAN, umgehend Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Gemeinden eingeleitet:

  • Nothilfepakete: Wir haben dringend benötigte Hilfsgüter für betroffene Gemeinden bereitgestellt.
  • Unterstützung beim Aufbau eines Resilienz- und Verteilungszentrums: Wir unterstützen bei der Einrichtung eines Zentrums, das der Gemeinde hilft, ihre Resilienz zu stärken und die Verteilung von Hilfsgütern zu organisieren.
  • Prüfung von PSS-Trainings: Wir evaluieren derzeit die Möglichkeit, Schulungen für lokale Hilfsteams und Behörden anzubieten, um psychosoziale Unterstützung (PSS) effektiver bereitzustellen und die Resilienz der Gemeinden langfristig zu stärken.

Copyright: OlamAid

ZWST finanziert 10 „Tiny Houses“ für Betroffene der Flutkatastrophe in Kall, Nordrhein-Westfalen


Tiny House
Copyright: Gemeindeverwaltung Kall
 

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland finanziert aus Spendenmitteln der Aktion Deutschland Hilft 10 Mobilheime für Betroffene der Flutkatastrophe in der Gemeinde Kall in Nordrhein-Westfalen.  Die Häuser bieten den am härtesten Betroffenen der Gemeinde Kall Schutz. Aus dem Spendenertrag von 1.000.000 € können zehn Mobilheime durch die Gemeinde Kall unterhalten werden.

Vollständige Pressemitteilung

Weitere Projekte in der Flüchtlingshilfe


Projekt Navigation Berlin: In diesem Projekt in Kooperation mit OlamAid werden Potenziale von engagierten Geflüchteten genutzt, um mit sozialen Hilfsaktionen gezielt neu ankommende Geflüchtete zu unterstützen. Die Teilnehmenden des Projektes planen Alumni und setzen zusätzlich interkulturelle Community-Events um. Ein zentrales Ziel besteht darin, Brücken zwischen Geflüchteten untereinander und der deutschen Gesellschaft zu schlagen. Zudem bietet das Projekt kunsttherapeutische Angebote, die demokratische Werte transportieren.  Austausch, Beratung und Schulungen mit den Mitarbeitenden der Unterkünfte stärken die Ressourcen und ermöglichen eine stabile Versorgung der Teilnehmenden (gefördert vom BMFSFJ). 

Das Projekt Horizont International ermöglicht Geflüchteten, anderen Menschen in humanitären Notsituationen zu helfen. Dafür durchlaufen Gruppen von Geflüchteten einen Trainings- und Empowermentprozess, um mit Unterstützung von OlamAid humanitäre Hilfe dort leisten zu können, wo sie am meisten gebraucht wird. Das Projekt hat zwei Hauptziele: Es stärkt die Selbstwirksamkeit der teilnehmenden Geflüchteten und macht sie zu Vorbildern für Empowerment und Agency. Gleichzeitig unterstützen sie Menschen in Not weltweit und sensibilisieren für die Methodik des Projektkonzepts (gefördert von Aktion Deutschland Hilft).

Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft unterstützen SOS HUMANITY: 
Von 2019 bis Ende 2021 war die europäische Seenotrettungsorganisation SOS MEDITERRANEE mit ihrem Rettungsschiff 'Ocean Viking' im Einsatz zur Rettung von Schiffsbrüchigen im zentralen Mittelmeer. Seit dem 1. Januar 2022 setzt SOS HUMANITY – SOS MEDITERRANEE Deutschland e.V. unter einem neuen Verbandsnamen ihre Arbeit fort: Die zivile Seenotrettung mit ihrem Rettungsschiff 'Humanity 1': "Mit der Humanity 1 wollen wir noch mehr Menschen retten. Neben dem Retten auf See zeigen wir die Konsequenzen der menschenverachtenden Abschottungspolitik der EU auf. Unser Rettungsschiff und unsere Arbeit auf See und an Land werden über Spenden aus der Zivilgesellschaft finanziert. Unser Name SOS Humanity ist Kompass, Mahnung und Aufforderung zugleich: Leben retten ist Pflicht – auch im Mittelmeer!" 
Aktuelle Pressemitteilung hier
Als Mitgliedsorganisation des Hilfebündnisses Aktion Deutschland Hilft unterstützt die ZWST den Einsatz von SOS Humanity. 


„'Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt'. Dieses Zitat aus dem Talmud bildet ein Leitmotiv unseres Handelns. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie tausende von Menschen im Mittelmeer ertrinken. Die ZWST sieht Seenotrettung als völkerrechtliche Pflicht.“
(Aron Schuster, Direktor der ZWST)