Am 11. März 2024 fand im Festsaal der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein Benefiz-Konzert der ZWST mit einer besonderen Premiere statt: Der erstmalige Auftritt der israelischen Shalva Band in Deutschland. Die Band, bestehend aus 8 Musiker:innen mit einer Beeinträchtigung hat durch ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest weltweit Bekanntheit erlangt. Der Anlass war die gemeinsame Initiative der ZWST und des Shalva National Center, zukünftig auch in Deutschland intensiver zusammenzuarbeiten. 
 
Das Shalva National Center, ein israelischer Verband für die Betreuung und Inklusion von Menschen mit Behinderung, verfolgt das Ziel, transformative Versorgung bereitzustellen, Familien und Angehörige von Menschen mit Beeinträchtigungen zu empowern sowie gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Seit dem 7. Oktober 2023 hat das Krisenreaktionszentrum von Shalva hunderte evakuierte Menschen mit Behinderung und deren Familien aus der Nähe des Gazastreifens aufgenommen. Spendengelder der ZWST unterstützen Shalva darin, evakuierte Menschen mit Kleidung, Medikamenten und Hilfsgütern zu versorgen und psychosoziale Unterstützung zu vermitteln. Durch ihre Kooperation wollen die ZWST und Shalva die Notwendigkeit der Teilhabe von Menschen mit Behinderung sowie ihre Bedürfnisse sichtbar machen.  

Aus der Kooperation zwischen den Verbänden entstand die gemeinsame Vision, ein Zentrum für Menschen mit Behinderung nach den Leitprinzipien des Shalva National Center in Israel auch in Deutschland zu errichten. Für die ZWST zählen Teilhabe und Empowerment marginalisierter Gruppen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft zu den Kernaufgaben ihrer Tätigkeit. Mit ihrem Inklusionsfachbereich „Gesher“ widmet sich die ZWST seit Jahren gezielt Menschen mit einer Beeinträchtigung. Die Angebote der ZWST fördern Potenziale, Teilhabe sowie vielfältige Möglichkeiten der Selbsthilfe für diese Personengruppe.
 
Zum Auftakt dieser Vision und um einen Unterstützer:innenkreis für das gemeinsame Vorhaben zu gewinnen, haben die ZWST und das Shalva National Center ein Benefizkonzert organisiert. Der von Jana Kelerman (Inklusionsfachbereich Gesher) moderierte Abend wurde eröffnet durch den Präsidenten der ZWST, Abraham Lehrer, gefolgt von Kalman Samuels, Gründer und Präsident von Shalva. Er bekräftigte in seiner Rede die hohe Bedeutung der Vision, ein Shalva-Haus auch in Deutschland zu errichten – für ihn persönlich und vor dem Hintergrund der intensiv gewachsenen Zusammenarbeit mit der ZWST. Ein bewegender Moment war die Rede von Yoav Engel, dem Leiter des Shalva-Sportzentrums, dessen 17-jähriger Sohn Ofir Engel am 7. Oktober 2023 von den Terroristen der Hamas nach Gaza entführt und im November freigelassen wurde. Judith Tarazi, Leiterin des ZWST-Kunstateliers Omanut, stellte dem potenziellen Unterstützer:innenkreis im Publikum die Arbeit des Inklusionsfachbereiches Gesher vor. Shai Ben Shoshan, der musikalische Leiter der Band sprach über die herausfordernden Anfänge der Shalva Band und warum das Projekt auch für ihn persönlich, insbesondere in schweren Zeiten ein großer Halt war.  

Die acht Musiker:innen mit einer Behinderung sorgten im voll besetzten Festsaal der Frankfurter Gemeinde für viel Begeisterung und haben das Publikum auf eine einzigartige musikalische Reise mitgenommen. Für viele Gäste war der Abend in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Ereignis: Solidarität mit Israel ausdrücken zu können und gleichzeitig die ZWST und Shalva bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

„Wir haben die große Hoffnung, dass wir unserer Vision eines inklusiven Zentrums auch in Deutschland, nach dem Vorbild von Shalva, mit dieser Veranstaltung einen großen Schritt nähergekommen sind“, so der ZWST-Präsident Abraham Lehrer.