Kooperation mit „Hesed Rakhamim“ in Belarus

Kooperation mit „Hesed Rakhamim“ in Belarus

international
shoah
Sozialarbeiter:innen von ZWST und Hesed Minsk treffen sich in Bobruisk, Belarus.
Sozialarbeiter:innen von ZWST und Hesed Minsk treffen sich in Bobruisk, Belarus

Internationale Zusammenarbeit

Der internationale Fachaustausch mit jüdischen Organisationen ist ein wichtiger Arbeitsbereich der ZWST. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Einrichtungen in Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sowie in Ost- und Westeuropa.

Seit über 10 Jahren kooperiert die ZWST mit dem jüdischen Wohlfahrtszentrum „Hesed Rakhamim“ in Minsk, ein Kontakt, der im Zuge der internationalen Fachtagungen der ZWST geknüpft und ausgebaut wurde. Das erste Projekt im Jahr 2012 wurde von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)“ unterstützt, alle weiteren gemeinsamen Projekte werden bis heute vom internationalen Bildungs- und Begegnungswerk gefördert. Im Jahr 2020 startete ein neues Programm, welches die Weiterentwicklung von Hilfekonzepten für ältere Menschen in sozialen Einrichtungen, die Erweiterung und regionale Verbreitung des Angebotsspektrums sowie die Verbesserung der Qualität von Pflegedienstleistungen zum Ziel hat.

In seinem Feedback bedankt sich Grigory Levin, Direktor des jüdischen Wohlfahrtszentrums in Minsk, für die fruchtbare Zusammenarbeit, die 2020 und 2021 in einem Online-Format fortgesetzt wurde. Im Rahmen von fünf Zoom-Seminaren haben sich 30 bis 50 Teilnehmende zu folgenden Themen informiert: Gesundheitssystem in Deutschland, Schwerbehinderung in Deutschland, Soziale Pflegeversicherung, Pflegemodule, Pflegearten, Gesetzliche Betreuung (Fallbeispiele aus der Praxis), Austausch über den Stand der Umsetzung des Programmes. Die Referent:innen Svetlana Antonova und Ilya Rivin (Sozialreferat der ZWST), Boris Bujanow (Jüdische Gemeinde Leipzig, Leiter der Sozialabteilung), Dr. Alexander Apel (Psychiater u. Psychotherapeut, Synagogengemeinde Köln) und Boris Mishkis (Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes in Frankfurt/M.) konnten eine Vielfalt von Teilnehmenden begrüßen: Leiter:innen und Mitarbeitende der Treffpunkte für Überlebende der Shoah in Deutschland, ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende von jüdischen und staatlichen Sozialeinrichtungen in Belarus sowie Mitarbeitende von russischen Wohlfahrtsorganisationen, wissenschaftliche Mitarbeitende der belarussischen Staatsuniversität und des Ministeriums für Arbeit und Sozialschutz der Republik Belarus sowie aus Russland und Großbritannien und weitere Repräsentanten des o.g. Ministeriums.

Dazu Grigory Levin: „Hervorheben möchten wir vor allem das hohe fachliche Niveau der Dozent:innen, ihre Offenheit und Freundlichkeit, die ausgezeichnete Vorbereitung des fachlichen Materials sowie Klarheit, Kürze und Zugänglichkeit der Präsentationen und Erklärungen. Die in den Online-Seminaren vermittelten Informationen sind für uns nicht nur von theoretischem Interesse, sondern von hoher praktischer Bedeutung. Sie unterstützen soziale Einrichtungen in Belarus darin, die Alltagsversorgung von pflegebedürftigen Menschen zu verbessern. Die professionelle Unterstützung des Alltagslebens und die Förderung sozialer Kontakte stehen für uns im Fokus. Wir hoffen auf die Fortsetzung unserer Kooperation.“ (aus d. Engl. übers.)

Auch die ZWST profitiert von dieser Zusammenarbeit, da der Verband mit Menschen arbeitet, die aus Ländern der ehemaligen SU zugewandert sind und eine andere Sozialisation mitbringen. Dazu Aron Schuster, Direktor der ZWST: „Die Kooperation mit Hesed Rakhamim bedeutet uns viel. Die langjährige Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren bewährt. Unsere erfahrenen Sozialarbeiter:innen Svetlana Antonova und Ilya Rivin treiben dieses Projekt mit viel Herzblut voran.“ Das oben beschriebene Programm wurde bis Juni 2022 verlängert.