Wenn Betroffene zu Wegweisern werden
Menschen, die selbst humanitäre Notlagen erlebt haben, spielen eine zentrale Rolle in der Arbeit von OlamAid. Als sogenannte Navigator:innen engagieren sich ehrenamtliche Mitarbeitende, die selbst geflüchtet sind oder humanitäre Krisen erlebt haben, aktiv in unseren Projekten. Mit ihren eigenen Erfahrungen, Sprachkenntnissen und ihrer kulturellen Sensibilität leisten sie wertvolle Beiträge, um Betroffene gezielt und bedarfsorientiert zu unterstützen.
Erfahrungen als Schlüssel zur Hilfe: Navigator:innen wissen aus eigener Erfahrung, welche Herausforderungen Menschen in ähnlichen Situationen bewältigen müssen. Sie sind oft eng mit betroffenen Communities verbunden und verfügen über ein besonderes Verständnis für deren Bedürfnisse. Durch Schulungen in humanitärer Praxis werden sie von OlamAid darauf vorbereitet, ihr Wissen effektiv einzusetzen. Als Multiplikator:innen stärken sie nicht nur ihre eigenen Communities, sondern tragen auch zu einem sensiblen Umgang mit Betroffenen bei. Ihre Arbeit fördert Resilienz und ermöglicht eine selbstbestimmte Bewältigung von Krisensituationen.
Nationale Projekte: Engagement für Gesellschaft und Integration
In Deutschland unterstützen Navigator:innen nationale Projekte, etwa in der Geflüchtetenhilfe, Wohnungslosenhilfe oder in Einrichtungen für Senior:innen. Dabei unterstützen sie neu angekommene Geflüchtete oder fördern den Austausch zwischen Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft. So entstehen Brücken zwischen unterschiedlichen Gruppen.
Internationale Projekte: Hilfe weltweit
Navigator:innen, die in Deutschland ausgebildet werden, sind auch international im Einsatz. Sie unterstützen humanitäre Projekte in Ländern wie der Republik Moldau, Rumänien oder Griechenland. Sie organisieren beispielsweise internationale Kleiderspenden, verteilen diese oder helfen bei Aufräumarbeiten nach Hochwasserkatastrophen.
Empowerment und gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Teilhabe
Die Arbeit der Navigator:innen hat nicht nur für Betroffene eine große Bedeutung. Sie selbst gewinnen durch ihr Engagement an Selbstvertrauen und erleben gesellschaftliche Teilhabe. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, dass die Aufnahmegesellschaft Geflüchtete besser verstehen und integrieren kann. Navigator:innen sind damit mehr als Helfende: Sie sind Brückenbauer:innen, Resilienzstärkende und wichtige Akteure in der humanitären Arbeit – sowohl lokal als auch international. Julia, OlamAid
Iryna aus der Ukraine, lebt in Berlin: „Als ich als Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland kam, begann ich mit der Freiwilligenarbeit bei OlamAid. Später erweiterte das Projekt ´Horizont International` von OlamAid auch meinen Horizont, indem wir Geflüchteten weltweit halfen. Ich lernte, wie man Spenden sammelt, organisiert und verteilt und arbeitete im Team eng mit anderen zusammen. Ein wichtiger Moment für mich war unsere Reise als Freiwillige in die Republik Moldau, wo wir Geflüchteten halfen. Dort sah ich eine andere Seite der Freiwilligenarbeit – nicht als Geflüchtete, sondern als jemand, der anderen hilft. Durch Trainings erweiterte ich meine Fähigkeiten, lernte, wie man psychologische erste Hilfe leistet und baute Vorurteile ab. Freiwilligenarbeit ist ein Ort ohne Rassismus oder Diskriminierung. Es geht darum, selbstlos zu helfen, unabhängig von Nationalität, Alter oder Geschlecht. Diese Erfahrung hat mich geprägt und inspiriert, weiterhin für andere da zu sein.“