„You make the Difference“ - Jugendkongress 2024 in Berlin

„You make the Difference“ - Jugendkongress 2024 in Berlin

Junge Menschen sitzen an einem großem Essenstisch

YOU MAKE THE DIFFERENCE – dieses Motto durchzog das vielfältige Programm des 4tägigen Jugendkongresses mit einem Teilnahmerekord von rund 450 jungen Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland. Der von der ZWST und des Zentralrates der Juden organisierte Kongress ist seit Jahren die größte Veranstaltung für junge jüdische Erwachsene. Vom 29. Februar bis 03. März hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Persönlichkeiten aus Politik und Öffentlichkeit auszutauschen, im Rahmen von Workshops ihre Interessen und Bedürfnisse zu artikulieren und gemeinsam zu feiern. Den Auftakt bildete das von der Präsidentin der Jüdischen  Studierendenunion (JSUD), Hanna Veiler moderierte Begrüßungspanel mit Abraham Lehrer, Präsident der ZWST, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates, S.E. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in Deutschland.  

Abraham Lehrer bringt den Fokus des diesjährigen JuKo auf den Punkt: „Der diesjährige Teilnahmerekord verdeutlicht, wie wichtig Räume wie dieser besonders in Krisenzeiten sind: Räume, um mit namhaften Personen aus Politik und Öffentlichkeit ins Gespräch zu gehen, Räume, um sich auszutauschen. Räume, um die Geschehnisse der letzten Monate in einem geschützten Rahmen zu besprechen. Denn der 7. Oktober und die darauffolgende Zeit haben die jüdische Gemeinschaft in Israel, in Deutschland und weltweit erschüttert. Gemeinsam einen Umgang mit den Folgen dieser Katastrophe zu finden und uns gegenseitig zu stärken – auch dafür sind Veranstaltungen wie der Jugendkongress da.“ 

Wieviel politische Beteiligung macht den Unterschied? 

Entsprechend dem Motto des Jugendkongresses hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch mit Speaker:innen ihrer Altersgruppe: auf Augenhöhe mit Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD und Ricarda Lang, Bundesvorsitzende vom Bündnis90/Die Grünen. Düzen Tekkal (Menschenrechtsaktivistin, Autorin und Journalistin) und Shahrzad Eden Osterer (Journalistin des BR), gaben einen Einblick in das revolutionäre Potenzial der jungen Generation, die Bedeutung junger Stimmen für die Rechte von Minderheiten, vor allem am Beispiel der jüngsten iranischen Freiheitsbewegung. 

Workshops 

Die Workshops eröffneten den Teilnehmenden die Chance, eigene mentale Kompetenzen zu stärken, sich politisch auszutauschen sowie den 7. Oktober und seine Folgen in einem geschützten Rahmen zu thematisieren. 

Eine Auswahl: 

  • “The people of Israel fighting for their home. Ein politisches Update”. Workshop mit Moshe Turpaz (Mitglied der Knesset), moderiert von Erik Erenbourg (ZWST, Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst) 
  • “One Step Forward”. Asael Shabo erörterte im Workshop seinen Lebensweg vom Terroropfer zum erfolgreichen Rollstuhlbasketball-Profi, moderiert von Nachumi Rosenblatt (ZWST, Leiter des Kinder-, Jugend- und Familienreferates) 
  • “We will dance again. The Resilience and Healing of Nova Massacre Survivors”.  Augenzeugenbericht des Massakers vom 7. Oktober von 2 Überlebenden des Nova-Festivals, moderiert von Ilya Daboosh (ZWST, Leiter des Sozialreferats) 
  • “Safer Space mit OFEK, Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung”, moderiert von einer Beraterin und einer Person aus dem psychologischen Team von OFEK e.V.    

Präsenz und spannende Angebote verschiedener Organisationen stärkten die Vernetzung:  

  • “Meet Keshet” (Keshet Deutschland e.V., jüdische LBTGIQ+ Community)  
  • “Wein-Yoga” (Jüdischer Sportbund Makkabi) 
  • “Kunstprojekt” (ZWST, Inklusionsfachbereich Gesher) 
  • “Meet JSUD: drinks und policies” (Jüdische Studierendenunion Deutschland) 
  • „Best, worst and most surprising - Fragen aus Meet a Jew-Begegnungen“ (Projekt des Zentralrates der Juden)

Berlin entdecken 

Verteilt auf 12 Touren durch Berlin haben die Teilnehmenden auf vielfältigen Wegen die Hauptstadt erkundet: sei es bei einem Besuch des Deutschen Bundestages, einer Silent Disco Tour, einer Street Art Tour, einem Besuch der Redaktion der Jüdische Allgemeinen, des Jüdischen Museums oder auch einer Besichtigungstour auf Iwrit. 

Schabbat-Atmosphäre 

Das gemeinsame Kerzenzünden, Gebet und ein festliches Dinner läuten den Schabbat am Freitag ein. Am Samstag boten Räume für orthodoxes als auch liberales Gebet, ein gemeinsamer Kiddusch als auch der Workshop „Vollkommenheit und Zerbrechlichkeit in der jüdischen Tradition” mit Rabbiner Jeremy Borovitz und Rabbinerin Rebecca Blady (Hillel Deutschland) den jungen Erwachsenen, die Möglichkeit, jüdische Traditionen zu praktizieren und neue Aspekte des Jüdischseins zu entdecken. 

Feiern 

Für musikalische Unterhaltung sorgte am ersten Abend Shai Avramson, Oberkantor der Israel Defense Forces, begleitet von der IDF-Militärband. Die Show von “Two Jews Comedy” stimmte das Publikum mit einer Menge Humor auf die kommenden Tage ein. Die legendäre Party am Samstag Abend war wie immer das absolute Highlight des Jugendkongresses.  

Meine Zukunft – Meine Gemeinde 

Nach der Vollversammlung der JSUD richtete das Abschlusspanel mit Daniel Botmann (Geschäftsführer des Zentralrates), Aron Schuster (Direktor der ZWST), Joelle Abaew (BBYO International Vice President of Membership and Recruitment), Shelly Meyer (Hamburg) und Sima Purits (Geschäftsführerin der JSUD), moderiert von Philipp Peyman Engel (Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen) den Blick auf die Möglichkeiten, sich innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinden zu engagieren. - Wir blicken zurück auf bewegende Tage,  geprägt von einem intensivem Austausch, Gemeinschaftsgefühl und der Bewußtmachung, wie man individuell und gemeinsam einen Unterschied machen kann.