ZWST beim 14. Seniorentag der BAGSO in Mannheim

ZWST beim 14. Seniorentag der BAGSO in Mannheim

Ältere Menschen entspannt im Gespräch

"Worauf es ankommt"

Nach drei ereignisreichen Tagen in Mannheim mit 13.000 Teilnehmenden, darunter auch Gäste aus 16 europäischen Ländern, blickt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zurück auf einen gelungenen und bereichernden 14. Deutschen Seniorentag 2025. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ drehte sich im Congress Center Rosengarten vom 02. bis 04. April alles darum, wie ein gutes Leben im Alter gelingt. Was bis ins hohe Alter alles möglich ist, zeigte bei der Eröffnungsveranstaltung der Hamburger Chor „Heaven can wait“ mit 30 Sänger:innen zwischen 70 und 92 Jahren, der mit Schwung und Emotionalität die Stimmung auf dem Deutschen Seniorentag geprägt hat. Engagement und Teilhabe, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Gesundheit, Pflege und Wohnen: 180 Vereine, Verbände und Unternehmen boten auf der Messe Gelegenheit zu Information und Austausch. Von mehr als 120 Einzelveranstaltungen gingen zahlreiche Impulse für Alltag und Seniorenarbeit aus. 

„Mannheimer Erklärung“: Die älteren Generationen wollen sich an der Gestaltung der drängenden, gesellschaftlichen Zukunftsaufgaben beteiligen. Das ist die zentrale Botschaft der „Mannheimer Erklärung“, die die BAGSO gemeinsam mit ihren 121 Mitgliedsverbänden zum 14. Deutschen Seniorentag veröffentlicht hat. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ formulieren die Engagierten aus den BAGSO-Verbänden darin ihr Selbstverständnis als aktiver Teil der Zivilgesellschaft im Austausch mit den jüngeren Generationen. Zugleich richtet sich die Mannheimer Erklärung an Politik und Gesellschaft. Sie fordert, die Kompetenzen und Ressourcen der Älteren für die Lösung der anstehenden Aufgaben mehr in den Blick zu nehmen, ein differenziertes, zeitgemäßes Bild vom Alter zu fördern sowie Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzuwirken. So ist es dringend notwendig, das Merkmal Lebensalter in Artikel 3 des Grundgesetzes aufzunehmen. Zu den Erwartungen der Älteren an die Politik gehört auch, eine bezahlbare, professionelle Pflege sicherzustellen und die Digitalisierung nutzerfreundlich, sicher und für alle zugänglich zu gestalten sowie das Recht auf ein analoges Leben zu erhalten.  www.deutscher-seniorentag.de

Die ZWST ist seit Herbst 2023 Mitglied der BAGSO.

Evgenia Petrovski (ZWST Sozialreferat): „Der Seniorentag in Mannheim bot mir wertvolle Einblicke für meine berufliche Praxis als Sozialarbeiterin. Besonders beeindruckend war die barrierefreie Gestaltung vieler Programmpunkte, u.a. durch synchronisierte Texte auf der Großleinwand und Gebärdensprachdolmetscherinnen. Ein Schwerpunkt war die digitale Teilhabe. In einer Podiumsdiskussion zum Thema ‚Digitalisierung barrierefrei und ohne Zwang - geht das?‘ diskutierten Expert:innen über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Dabei wurde deutlich: Technische Entwicklungen müssen für alle Menschen zugänglich sein. Es braucht niedrigschwellige Angebote, gezielte Schulungen und ein hohes Maß an Verständnis für individuelle Lernprozesse. Eine gelungene Abwechslung im Tagesverlauf bot die ‚aktive Mittagspause‘ des Bundesverbandes Seniorentanz (BVST). Unter Anleitung wurde zum Mitmachen eingeladen, ein lebendiges Beispiel dafür, wie Tanzen verbindet  und Freude bringt – auch für Teilnehmende mit Rollatoren. Für meine Arbeit nehme ich viele neue Ideen mit – insbesondere hinsichtlich der aktiven Förderung von Inklusion und digitaler Teilhabe.“

Graziella Gubinsky (ZWST Sozialreferat): „Den Mut ‚Neue Wege zu gehen‘, so die ehemalige Familienministerin Lisa Paus in ihrer Begrüßung, haben die anwesenden Seniorenorganisationen allemal bewiesen. Die Vielfalt der Themen, von Hilfe-zur-Selbsthilfe über Altersbilder-neu-denken bis hin zu Prävention von Vereinsamung gaben mir Impulse und Energie für meine Tätigkeit für und mit Senior:innen. Die von der ZWST unterstützten  Seniorenklubs, Tanzgruppen und Chöre in jüdischen Gemeinden sind schon lange auf den richtigen Weg und leisten eine unersetzliche Arbeit zur Förderung von Kompetenzen und Ressourcen der älteren Mitglieder. Eine große Herausforderung bleibt eine aktive Prävention von Demenz und die Enttabuisierung dieser Erkrankung, vor allem bei Menschen mit Migrationshintergrund. Für meine Arbeit im Bereich Weiterbildung von Demenzbegleiter:innen und Durchführung von Betreuungsfreizeiten, waren daher die Vorträge zum Thema Demenz von großem Wert. Auch die Programme im Bereich der Digitalisierung haben mich beeindruckt, z.B. das ehrenamtliche Engagement zur Integration älterer ukrainischer Geflüchteter durch den Einsatz von zweisprachigen, digitalen Medien.“