Helft uns, anderen zu helfen

Helft uns, anderen zu helfen

Junger Mann reicht älterem Mann eine Lebensmitteltüte
Lebensmittelausgabe für ältere, bedürftige Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Belgrad

Humanitäre Hilfe der ZWST 

Seit Juli 2014 ist die ZWST als erste jüdische Organisation Mitglied bei „Aktion Deutschland Hilft“. Durch unsere Mitgliedschaft im Bündnis können wir seitdem zahlreiche Projekte im Bereich der Humanitären Hilfe fördern und umsetzen, hauptsächlich zusammen mit unserer Mitgliedsorganisation OlamAid (ehemals IsraAid Germany). 14,1 Millionen Euro konnten seitdem über die ZWST durch die Spendenmittel der Aktion Deutschland Hilft weltweit in Hilfsprojekte investiert werden, in der Ukraine, in Israel sowie an vielen anderen Standorten, wie in Griechenland, in der Republik Moldau und auf dem Balkan. Wir bieten unter anderem psychosoziale Unterstützung für Minderheitengruppen, nutzen Potenziale von engagierten Geflüchteten und leisten Nothilfe wie auch präventive Unterstützung bei Klimakatastrophen.   

 

MHPSS & Schutz für geflüchtete ukrainische Frauen 

Humanitäre Hilfe in Moldau, Rumänien und Polen
In Moldau, Rumänien und Polen setzt OlamAid gemeinsam mit der ZWST und einem Netzwerk lokaler Partner ein breit angelegtes Schutz- und MHPSS-Programm um (MHPSS: Mental Health and Psychosocial Support). Der Fokus liegt auf ukrainischen Frauen aus Minderheiten – insbesondere Roma und jüdischen Gemeinschaften – sowie anderen besonders verletzlichen Gruppen. Seit Januar 2025 wurden über 3.134 Menschen direkt erreicht.
Das Projekt kombiniert psychologische Einzelsitzungen, kreative Gruppenangebote, kulturelle Aktivitäten, Empowerment-Workshops und Notfallhilfe. In Community-Hubs und Unterkünften entstehen sichere Räume für Heilung, Selbstwirksamkeit und sozialen Zusammenhalt.

„Wir müssen einander helfen“, sagt Natalia (53), die in einer Unterkunft in Moldau lebt. „Wenn du Gutes tust, kommt Gutes zurück.“

Gleichzeitig stärkt das Projekt lokale Organisationen und Fachkräfte durch Trainings in traumasensibler Arbeit, Resilienzförderung und Burnout-Prävention. Damit entsteht nicht nur kurzfristige Hilfe, sondern eine nachhaltige, lokal verankerte Unterstützungsstruktur für Menschen auf der Flucht.

 

Ernährungssicherheit für Minderheiten auf dem Balkan 

Barrieren überwinden, Widerstandsfähigkeit stärken
Seit 2025 führt OlamAid gemeinsam mit der ZWST ein zweijähriges Projekt in Serbien und Bosnien-Herzegowina durch, um die Ernährungsunsicherheit besonders gefährdeter Gruppen zu bekämpfen. Im Fokus stehen Roma-Kinder im Grundschulalter und bedürftige ältere Menschen aus den jüdischen Gemeinden in Sarajevo und Belgrad. Gemeinsam mit lokalen Partnern versorgen wir sie mit warmen Mahlzeiten, Lebensmittelrationen und wichtigen Nahrungsergänzungen. In der ersten Jahreshälfte 2025 konnten 470 Menschen erreicht werden. Zu den lokalen Partnern gehören: Centre for Youth Integration (CYI) in Belgrad und die Jüdische Gemeinde Belgrad (JCB), das Centre for Roma Support („Romalen“) in Kakanj/Bosnien sowie die Jüdische Kultur-, Bildungs- und Humanitäre Gesellschaft „La Benevolencija“ in Sarajevo. Über die Nahrungsmittelhilfe hinaus vermittelt das Projekt durch Ernährungsaufklärung und Workshops praktisches Wissen für ein gesünderes Leben. Zudem fördern wir lokale Freiwilligen- und Führungsteams, die die Selbstständigkeit der Gemeinden stärken und langfristige Widerstandsfähigkeit aufbauen. OlamAid investiert in den Kapazitätsaufbau lokaler Partner, insbesondere in den Bereichen psychologische Betreuung und Kinderschutz, damit sie eigenständig gemeindegestützte Initiativen umsetzen können. Über Sichtbarkeitskampagnen und Veranstaltungen in der Region erhöhen wir das Bewusstsein für Ernährungsunsicherheit, psychische Gesundheit und die Integration von Minderheiten. OlamAid setzt sich langfristig für eine Zukunft ein, in der Würde, Wohlbefinden und Ernährungssicherheit für alle erreichbar sind. 

„Vielen Dank für Ihre großartige Unterstützung! Ich bin wirklich froh, an diesem Programm teilzunehmen. Die Lebensmittelversorgung ist für meine Partnerin und mich unglaublich wichtig, da wir auf die von Ihrer Organisation bereitgestellten Lebensmittel angewiesen sind,“ so ein Empfänger der Lebensmittelversorgung in Belgrad.

 

Protection Ukraine

Einbindung neuer lokaler Partner, Erweiterung bestehender Kooperationen
Im Januar 2025 hat OlamAid in Kooperation mit der ZWST die Aktivitäten aus 2024 abgeschlossen, darunter psychosoziale Unterstützung (PSS) für Binnenvertriebene und vom Krieg betroffene Bevölkerungsgruppen in Dnipro, Lwiw und Winnyzja, die Verteilung von Generatoren und Hygieneartikeln an Resilienz-Zentren im Osten der Ukraine sowie die Erstellung von Entwürfen für dringend notwendige Infrastrukturrenovierungen in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation „Arch4UA“. Sie widmet sich der Erhaltung des architektonischen Erbes der Ukraine und der Unterstützung eines nachhaltigen Wiederaufbaus nach dem Krieg. Seit März wird das Konzept „Emergency Safe Space“ zu “Community Hives“ weiterentwickelt. Dabei werden neue lokale Partner eingebunden und bestehende Kooperationen erweitert. Mit dieser Initiative schafft OlamAid in der Ukraine sichere, inklusive und anpassungsfähige Gemeinschaftsräume für gefährdete Gruppen. Entwickelt gemeinsam mit lokalen Partnern aus den jeweiligen Communities, werden die Hives nach gezieltem Kapazitätsaufbau vollständig in die Verantwortung der Gemeinden übergeben - als langfristige Orte für Selbstorganisation, Schutz und gegenseitige Unterstützung. In diesem Jahr entstehen vier Community Hives: zwei in Kyjiw (mit der jüdischen Gemeinde sowie mit der griechischen Minderheit und weiteren Minderheiten), in Dnipro (mit Binnenvertriebenen) und in Zaporizhzhia (mit der Roma-Gemeinschaft). Gemeinsam mit Arch4UA wurden die Entwürfe für die neuen Standorte finalisiert, mit unserem Partner „Avalyst“, eine gemeinnützige soziale Organisation,  haben die Renovierungsarbeiten begonnen. Die PSS-Sitzungen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls laufen für die bestehenden Partner -  jüdische Gemeinde und Binnenvertriebene - weiter. Nach Abschluss der Renovierungen starten die Aktivitäten auch für die griechische Minderheit sowie für die Roma-Gemeinschaft. 
OlamAid wird an allen Standorten Schulungen zur Kapazitätsentwicklung für Fachkräfte anbieten. Die Teilnehmenden - selbst Vertriebene aus Luhansk - unterstützen in ihrer Arbeit andere Betroffene. Die von OlamAid-PSS-Spezialist:innen geleiteten Sitzungen konzentrierten sich auf psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS).